Nickel Güntzel

G. zählt neben Johann Bereit, gen. von Jüterbog, und Johann Frauenburg zu den bedeutendsten Görlitzer Stadtpolitikern des 15. Jahrhunderts. Gesandtschaftsreisen führten ihn u.a. nach Prag und auf das Konzil von Konstanz (1414-1418). Der Beginn der Hussitenkriege, Streitigkeiten mit dem lokalen Adel oder etwa die Auseinandersetzungen mit Zittau um den Straßenzwang forderten G.s Geschick als Stadtpolitiker heraus. Seine aus der Erinnerung geschriebenen chronikalischen Notizen (1406-1416) gelten jedoch als unzuverlässig. – G. war wohl schon seit 1394 im Rat tätig, seit 1398 wirkte er als Schöffe sowie 1401, 1407 und 1422 als Bürgermeister. Zugleich war er 1401 bis zu seinem Tod 1426 Stadtschreiber (notarius). Neben einem Vorwerk außerhalb der Stadt (Heiliggrabstraße 58/59) besaß er außerdem zwei Kramläden.

Quellen Codex Diplomaticus Lusatiae Superioris, Bd. 2: Urkunden des Oberlausitzer Hussitenkrieges, Teil 2: 1429-1437, hrsg. von R. Jecht, Görlitz 1900-1903, S. 780, Bd. 3: Die ältesten Görlitzer Ratsrechnungen bis 1419, hrsg. von dems., Görlitz 1905-1910, S. 821f.

Werke Nicolaus Günzels Chronik um 1420 nebst anderen chronikalischen Aufzeichnungen, Oberlausitzische Bibliothek der Wissenschaften Görlitz, L. I. 262, fol. 1-3r (Kriegsverlust).

Literatur R. Jecht, Die Fehde der Stadt Görlitz mit Gotsche Schaff auf dem Greifensteine 1425 und 1426, in: Silesica. Festschrift des Vereins für Geschichte und Altertumskunde Schlesiens zum 70. Geburtstage seines Präses Colmar Grünhagen, Breslau 1898, S.101-118; ders., Quellen zur Geschichte der Stadt Görlitz bis 1600, Görlitz 1909, S. 173f.; ders., Geschichte der Stadt Görlitz, Bd. 1.1: Allgemeine Geschichte der Stadt Görlitz im Mittelalter, Görlitz 1926, S. 197-203, 227-231, Bd. 1.2: Topographie der Stadt Görlitz, Görlitz 1927-1934; ders., Die Oberlausitz und das Konzil von Konstanz, in: Neues Lausitzisches Magazin 116/1940, S. 1-35. – W. Stammler (Hg.), Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon, Bd. 2, Berlin 1936, Sp. 126f.; K. Ruh (Hg.), Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon, Bd. 3, Berlin/New York ²1981, Sp. 325.

Christian Speer
24.3.2014


Empfohlene Zitierweise:
Christian Speer, Artikel: Nickel Güntzel,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/25625 [Zugriff 29.3.2024].

Nickel Güntzel



Quellen Codex Diplomaticus Lusatiae Superioris, Bd. 2: Urkunden des Oberlausitzer Hussitenkrieges, Teil 2: 1429-1437, hrsg. von R. Jecht, Görlitz 1900-1903, S. 780, Bd. 3: Die ältesten Görlitzer Ratsrechnungen bis 1419, hrsg. von dems., Görlitz 1905-1910, S. 821f.

Werke Nicolaus Günzels Chronik um 1420 nebst anderen chronikalischen Aufzeichnungen, Oberlausitzische Bibliothek der Wissenschaften Görlitz, L. I. 262, fol. 1-3r (Kriegsverlust).

Literatur R. Jecht, Die Fehde der Stadt Görlitz mit Gotsche Schaff auf dem Greifensteine 1425 und 1426, in: Silesica. Festschrift des Vereins für Geschichte und Altertumskunde Schlesiens zum 70. Geburtstage seines Präses Colmar Grünhagen, Breslau 1898, S.101-118; ders., Quellen zur Geschichte der Stadt Görlitz bis 1600, Görlitz 1909, S. 173f.; ders., Geschichte der Stadt Görlitz, Bd. 1.1: Allgemeine Geschichte der Stadt Görlitz im Mittelalter, Görlitz 1926, S. 197-203, 227-231, Bd. 1.2: Topographie der Stadt Görlitz, Görlitz 1927-1934; ders., Die Oberlausitz und das Konzil von Konstanz, in: Neues Lausitzisches Magazin 116/1940, S. 1-35. – W. Stammler (Hg.), Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon, Bd. 2, Berlin 1936, Sp. 126f.; K. Ruh (Hg.), Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon, Bd. 3, Berlin/New York ²1981, Sp. 325.

Christian Speer
24.3.2014


Empfohlene Zitierweise:
Christian Speer, Artikel: Nickel Güntzel,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/25625 [Zugriff 29.3.2024].