Crimmitschau

Das Adelsgeschlecht übte während des 13. Jahrhunderts im Pleißenland bedeutende Herrschaftsrechte aus und wanderte wahrscheinlich am Ende des 13. bzw. zu Beginn des 14. Jahrhunderts nach Schlesien ab. Die Angehörigen des Geschlechts errichteten mit Hilfe der staufischen Reichsmacht und des Naumburger Bischofs um Crimmitschau einen adligen Herrschaftskomplex, bestehend aus gleichnamiger Stadt, Burg (heute Schweinsburg) sowie Martinskloster. Des Weiteren verfügten die Crimmitschauer über zahlreiche Herrschaftsrechte in den umliegenden Dörfern von Crimmitschau wie in Lauterbach, Gablenz, Schiedel, Kleinhessen, Harthau, Dänkritz, Ungewiß, Lauenhain, Gersdorf, Waldsachsen, Neukirchen, Kleinbernsdorf, Rudelswalde, Thonhausen etc. Mehrmals übten Angehörige der Crimmitschauer das wichtige Landrichteramt im Pleißenland aus. Darüber hinaus pflegte das Geschlecht einen engen Kontakt zum Deutschen Orden. Verwandtschaftliche Beziehungen bestanden zu allen wichtigen Dynasten des Altenburger Landes, des Vogtlandes sowie des Osterlandes bis hin zu den Wettinern. Siegel: Gespalten, vorn ein halber an die Teilungslinie angelehnter Adler, hinten eine halbe Rose.

Quellen Codex diplomaticus Saxoniae regiae, II. Hauptteil, Bd. 6: Urkundenbuch der Stadt Chemnitz und ihrer Klöster, hrsg. von H. Ermisch, Leipzig 1879; Urkundenbuch der Vögte von Weida, Gera und Plauen sowie ihrer Hausklöster Mildenfurth, Cronschwitz, Weida und z. h. Kreuz bei Saalburg, Bd. 1, 1122-1356, hrsg. von B. Schmidt, Jena 1885; Regesta diplomatica necnon epistolaria Historiae Thuringiae, Bde. 2-4, bearb. und hrsg. von O. Dobenecker, Jena 1900, 1925, 1939; Die Siegel des Adels der Wettiner Lande bis zum Jahre 1500, Bd. 2, hrsg. von O. Posse, Dresden 1906; Urkundenbuch der Deutschordensballei Thüringen, hrsg. von K. H. Lampe, Bd. 1, Jena 1936; Altenburger Urkundenbuch 976-1350, bearb. von H. Patze, Jena 1955; Regesten der Urkunden des Sächsischen Landeshauptarchivs Dresden, Bd. 1, 948-1300, bearb. von H. Schieckel, Berlin 1960; Schlesisches Urkundenbuch, Bd. 5, 1282-1290, bearb. von W. Irgang, Köln/Weimar/Wien 1993, Bd. 6, 1291-1300, bearb. von W. Irgang unter Mitarbeit von D. Schadewaldt, Köln/Weimar/Wien 1998; Urkundenbuch des Hochstifts Naumburg, Teil 2, 1207-1304, hrsg. von H. K. Schulze, Köln/Weimar/Wien 2000.

Literatur H. C. von der Gabelentz, Die ausgestorbenen Familien des Osterlandes, in: Mitteilungen der Geschichts- und Alterthumsforschenden Gesellschaft des Osterlandes 6/1863-66, S. 274-468 und 7/1874, S. 140-151, 271-306; H. Ermisch, Geschichte des Benediktinerklosters zu Chemnitz bis zum Ende des 14. Jahrhunderts, in: Archiv für die Sächsische Geschichte, NF, 4/1878, S. 254-278, 289-314; R. Albrecht, Geschichte der ehemaligen Herrschaft C., Crimmitschau 1895; K. Bosl, Die Reichsministerialität der Salier und Staufer, Teil 2, in: Schriften der MGH, 10,2, Stuttgart 1951; D. Rübsamen, Kleine Herrschaftsträger im Pleißenland, Köln/Wien 1987; T. Jurek, Obce rycerstwo na Śląsku do Połowy XIV wieku, Poznan 1996; P. Neumeister, Die Herren von C. im 13. Jahrhundert, in: R. Aurig/R. Butz/I. Gräßler/A. Thieme (Hg.), Im Dienste der historischen Landeskunde, Beucha 2002, S. 261-274.

Peter Neumeister
18.11.2004


Empfohlene Zitierweise:
Peter Neumeister, Artikel: Crimmitschau,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/18555 [Zugriff 18.5.2024].

Crimmitschau



Quellen Codex diplomaticus Saxoniae regiae, II. Hauptteil, Bd. 6: Urkundenbuch der Stadt Chemnitz und ihrer Klöster, hrsg. von H. Ermisch, Leipzig 1879; Urkundenbuch der Vögte von Weida, Gera und Plauen sowie ihrer Hausklöster Mildenfurth, Cronschwitz, Weida und z. h. Kreuz bei Saalburg, Bd. 1, 1122-1356, hrsg. von B. Schmidt, Jena 1885; Regesta diplomatica necnon epistolaria Historiae Thuringiae, Bde. 2-4, bearb. und hrsg. von O. Dobenecker, Jena 1900, 1925, 1939; Die Siegel des Adels der Wettiner Lande bis zum Jahre 1500, Bd. 2, hrsg. von O. Posse, Dresden 1906; Urkundenbuch der Deutschordensballei Thüringen, hrsg. von K. H. Lampe, Bd. 1, Jena 1936; Altenburger Urkundenbuch 976-1350, bearb. von H. Patze, Jena 1955; Regesten der Urkunden des Sächsischen Landeshauptarchivs Dresden, Bd. 1, 948-1300, bearb. von H. Schieckel, Berlin 1960; Schlesisches Urkundenbuch, Bd. 5, 1282-1290, bearb. von W. Irgang, Köln/Weimar/Wien 1993, Bd. 6, 1291-1300, bearb. von W. Irgang unter Mitarbeit von D. Schadewaldt, Köln/Weimar/Wien 1998; Urkundenbuch des Hochstifts Naumburg, Teil 2, 1207-1304, hrsg. von H. K. Schulze, Köln/Weimar/Wien 2000.

Literatur H. C. von der Gabelentz, Die ausgestorbenen Familien des Osterlandes, in: Mitteilungen der Geschichts- und Alterthumsforschenden Gesellschaft des Osterlandes 6/1863-66, S. 274-468 und 7/1874, S. 140-151, 271-306; H. Ermisch, Geschichte des Benediktinerklosters zu Chemnitz bis zum Ende des 14. Jahrhunderts, in: Archiv für die Sächsische Geschichte, NF, 4/1878, S. 254-278, 289-314; R. Albrecht, Geschichte der ehemaligen Herrschaft C., Crimmitschau 1895; K. Bosl, Die Reichsministerialität der Salier und Staufer, Teil 2, in: Schriften der MGH, 10,2, Stuttgart 1951; D. Rübsamen, Kleine Herrschaftsträger im Pleißenland, Köln/Wien 1987; T. Jurek, Obce rycerstwo na Śląsku do Połowy XIV wieku, Poznan 1996; P. Neumeister, Die Herren von C. im 13. Jahrhundert, in: R. Aurig/R. Butz/I. Gräßler/A. Thieme (Hg.), Im Dienste der historischen Landeskunde, Beucha 2002, S. 261-274.

Peter Neumeister
18.11.2004


Empfohlene Zitierweise:
Peter Neumeister, Artikel: Crimmitschau,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/18555 [Zugriff 18.5.2024].