Karl Heinrich Frotscher
F.s Bildungsweg begann an der Dorfschule seines Geburtsorts Weira bei Neustadt/Orla. Ab 1809 besuchte er das Gymnasium in Zeitz. 1815 immatrikulierte er sich an der Universität Leipzig, um Philologie zu studieren. Er hörte Vorlesungen von Christian Daniel Beck, Gottfried Hermann und von Platner, wurde Mitglied der Griechischen Gesellschaft und in das Königlich philologische Seminar aufgenommen. 1817 erhielt er eine Stelle als Collaborator an der Thomasschule Leipzig. Nach der Erlangung der Magisterwürde im Februar 1819 wurde F. Rektor am Lyzeum in Schneeberg, kehrte aber 1820 nach Leipzig zurück und wurde Dritter Lehrer an der Nikolaischule. Zusätzlich arbeitete er ab 1822 als Bibliothekar an der Leipziger Ratsbibliothek. 1826 habilitierte er an der Universität Leipzig mit der Schrift „Observatt. Criticae in quosdam locos Quinctiliani“ und hielt Vorlesungen über philologische Kollegien. Zwei Jahre später erfolgte seine Ernennung zum Professor der Philosophie, außerdem wurde er Konrektor an der Leipziger Nikolaischule. Zudem versah er 1828 bis 1831 das Amt eines Dolmetschers für Hebräisch beim Leipziger Handelsgericht. 1835 wurde er als Rektor an das Gymnasium in Annaberg-Buchholz berufen. Nach dessen Auflösung 1843 wurde F. in gleicher Eigenschaft an das Gymnasium Freiberg versetzt, dessen Leitung er 22 Jahre bis zu seinem Ausscheiden in den Ruhestand 1865 innehatte. – F. erhielt 1859 das Ritterkreuz des sächsischen Zivilverdienstordens verliehen, und 1867 ernannte ihn die Stadt Freiberg zum Ehrenbürger. Wissenschaftliche Anerkennung fand F. durch seine Editionen griechischer und römischer Autoren, so z.B. von
Xenophon,
Cicero und
Velleius Paterculus.
Werke Observatt. Criticae in quosdam locos Quinctiliani, Habil. Leipzig 1826.
Literatur Programm des Gymnasiums Albertinum zu Freiberg, 1876. – ADB 8, S. 150; DBA I; DBE 3, S. 513.
Porträt Geschwister-Scholl-Gymnasium Freiberg, Andreas-Möller-Bibliothek (Bildquelle).
Helfried Fröhlich
24.2.2010
Empfohlene Zitierweise:
Helfried Fröhlich, Artikel: Karl Heinrich Frotscher,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/1575 [Zugriff 19.11.2024].
Karl Heinrich Frotscher
Werke Observatt. Criticae in quosdam locos Quinctiliani, Habil. Leipzig 1826.
Literatur Programm des Gymnasiums Albertinum zu Freiberg, 1876. – ADB 8, S. 150; DBA I; DBE 3, S. 513.
Porträt Geschwister-Scholl-Gymnasium Freiberg, Andreas-Möller-Bibliothek (Bildquelle).
Helfried Fröhlich
24.2.2010
Empfohlene Zitierweise:
Helfried Fröhlich, Artikel: Karl Heinrich Frotscher,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/1575 [Zugriff 19.11.2024].