Karl Heinrich von Rouvroy

R. wurde 1785 in die Listen des sächsischen Artilleriekorps eingetragen und erreichte so automatisch 1792 den Unteroffiziersrang. 1795 trat er als Stückjunker seinen aktiven Dienst an und wurde 1802 Sousleutnant. 1806/07 gehörte er der neu errichteten reitenden Batterie an, mit der er am Feldzug gegen Frankreich teilnahm. Nach der Niederlage musste seine Einheit vorläufig aufgelöst werden, und R. kehrte zum Fußartillerieregiment zurück. Dort stieg er 1809 zum Premierleutnant und 1810 zum Kapitän auf. Im Feldzug gegen Russland, an der Seite Frankreichs, kommandierte R. eine Batterie. Ab Frühjahr 1813 stand er an der Spitze der 2. Sechspfünder-Fußbatterie, mit der er sich in der Schlacht bei Großbeeren im August 1813 auszeichnete. Auf dem Rückzug erlitt die Batterie den Verlust nahezu aller ihrer Geschütze, und R. verblieb nach der Neuformierung der sächsischen mobilen Artillerie ohne Feldkommando. Im Dezember 1813 übernahm er wieder die Führung einer Batterie und zog mit dem sächsischen Kontingent in den Feldzug gegen Frankreich, in dem er 1814 besonders bei der Verteidigung von Oudenaarde hervortrat. Nicht ganz ohne eigenes Zutun R.s ließ die Stadt Oudenaarde ihm zu Ehren eine Gedenkmedaille prägen. 1815 musste seine Batterie, wohl wegen zu großer Abgabe von Mannschaften an Preußen, wiederum aufgelöst werden. R. erhielt 1815 die Beförderung zum Major, stieg 1829 zum Oberstleutnant auf und übernahm 1831 das Kommando der reitenden Artilleriebrigade. Schließlich wurde er 1835 im Rang eines Obersts pensioniert. – Für seine Verdienste wurde R. 1813 mit dem Militär-St. Heinrichs-Orden und dem Ritterkreuz der Ehrenlegion ausgezeichnet. 1814 erhielt er den russischen St.-Wladimir-Orden vierter Klasse. 1827 wurde R. zusammen mit seinen Brüdern Friedrich Gustav und Georg Wilhelm Theodor in den Adelsstand erhoben.

Literatur H.-A. von Kretschmar, Geschichte der kurfürstlich und königlich Sächsischen Feld-Artillerie von 1620-1820, Bd. 1, Berlin 1876, S. 92-107; P. E. Richter, Die Rouvroy-Medaille auf die Vertheidigung von Oudenaarde im Jahre 1814, in: NASG 6/1885, S. 309-311; H. A. Verlohren, Stammregister und Chronik der Kur- und Königlich Sächsischen Armee von 1670 bis zum Beginn des Zwanzigsten Jahrhunderts, hrsg. von M. Bertold/F. Verlohren, Leipzig 1910, S. 443; R. Wächtler, Die Königlich Sächsischen Mitglieder der Ehrenlegion (1807-1813), Chemnitz 2002, S. 167. – DBA I.

Gunter Janoschke
22.8.2005


Empfohlene Zitierweise:
Gunter Janoschke, Artikel: Karl Heinrich von Rouvroy,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/24027 [Zugriff 19.3.2024].

Karl Heinrich von Rouvroy



Literatur H.-A. von Kretschmar, Geschichte der kurfürstlich und königlich Sächsischen Feld-Artillerie von 1620-1820, Bd. 1, Berlin 1876, S. 92-107; P. E. Richter, Die Rouvroy-Medaille auf die Vertheidigung von Oudenaarde im Jahre 1814, in: NASG 6/1885, S. 309-311; H. A. Verlohren, Stammregister und Chronik der Kur- und Königlich Sächsischen Armee von 1670 bis zum Beginn des Zwanzigsten Jahrhunderts, hrsg. von M. Bertold/F. Verlohren, Leipzig 1910, S. 443; R. Wächtler, Die Königlich Sächsischen Mitglieder der Ehrenlegion (1807-1813), Chemnitz 2002, S. 167. – DBA I.

Gunter Janoschke
22.8.2005


Empfohlene Zitierweise:
Gunter Janoschke, Artikel: Karl Heinrich von Rouvroy,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/24027 [Zugriff 19.3.2024].