V. wurde bereits von Zeitgenossen eines unermüdlichen Fleißes gerühmt. Beinah seine gesamte schriftstellerische Tätigkeit widmete er der Leipziger Stadt-, Familien- und Kirchengeschichte. – Schon in seiner frühen Kindheit erkannten die Eltern V.s ausgeprägte Interessen für die Wissenschaften und Künste und ermöglichten ihm Privatunterricht durch Hauslehrer. Mit elf Jahren besuchte V. die Nikolaischule und wurde u.a. von den damaligen Rektoren Jakob Thomasius und Johann Gottfried Herrichen unterrichtet. Seit 1678 studierte er Theologie und Philosophie an der Universität Leipzig und erhielt auch hier Unterricht von angesehenen Leipziger Persönlichkeiten, wie dem Moral- und Politikprofessor Otto Mencke oder den Theologen Johann Adam Schertzer und Adam Rechenberg. Nach seinem Magisterabschluss 1681 verteidigte V. seine im Druck erschienene historische Abhandlung über das Leipziger Wappen „De Insignibus Lipsiae“ und hielt anschließend als Dozent theologische Vorlesungen in Hebräisch, Philosophie, Homiletik und Exegese. – Aufgrund seiner wissenschaftlichen Verdienste für Leipzig wurde V. im Juni 1686 vom Leipziger Stadtrat das Diakonat in Taucha mit den Filialkirchen Sommerfeld und Althen anvertraut. Nach elfjähriger Amtszeit wechselte er nach Panitzsch, wo er trotz enormer Belastungen das Pfarramt 32 Jahre bis zu seinem Tod bekleidete. 1722 wurde ihm zur Unterstützung Christian Martin Jacobi als Adjunkt zur Seite gestellt. Bereits 1728 erlitt V. einen ersten Schlaganfall, infolge dessen er sein Amt nicht mehr ausführen, sich jedoch noch intensiv seinen wissenschaftlichen Studien widmen konnte. – Obwohl V. in seinen historischen und genealogischen Arbeiten nur wenig Quellenkritik zeigt, zeugen sie doch von gründlich betriebenen archivalischen Studien sowie von einem außergewöhnlichen Sammelfleiß. Insbesondere seine Leipziger Annalen, die unter dem Titel „Leipzigisches Geschichtbuch oder Annales“ in der ersten Auflage 1714 erschienen sind, belegen seine rege Sammeltätigkeit. Die Annalen, die bis in das Druckjahr 1714 reichen, sind bis heute eine unverzichtbare Quelle nicht nur für die Leipziger, sondern für die gesamte sächsische Geschichte. Weniger bekannt ist hingegen sein „Chronicon“ der Stadt Leipzig, welches Zeitgenossen für sein bestes Werk hielten, das jedoch nicht vollständig gedruckt werden konnte und somit kaum verbreitet ist. Oftmals befindet sich diese Chronik an die Annalen angebunden. – V. war ebenso auf dem Gebiet der Genealogie eifrig tätig. 1698 erschien der „Geschichts-Calender“, der Biografien Leipziger Superintendenten enthält. Außerdem verfasste er handschriftliche Lebensbeschreibungen über gelehrte Leipziger Universitäts- und Ratsangehörige, unabhängig davon, ob sie gebürtige Leipziger waren oder nicht. Ebenso existieren Abschriften V.s aus Tauf- und Traubüchern sowie aus Leichenregistern von Grimma und Oschatz. Darüber hinaus stellte V. ein umfangreiches Geschlechtsregister Leipziger Familien des 16. und 17. Jahrhunderts aus Tauf-, Trau- und Leichenbüchern sowie aus Bürger- und Universitätsmatrikeln zusammen. Dieses „Florilegium Genealogicum Lipsiense“ bezeichnete der Historiker Ernst Kroker als die „Krönung […] seiner genealogischen Arbeiten“. Da V. aufgrund seiner Forschungen zu Leipzig stadtbekannt war, erhielt er oftmals Zugang zu privaten Familienbüchern und Hauschroniken, aus denen er seine Informationen schöpfte. Einen wichtigen Beitrag zur sächsischen Kirchengeschichte leistete er mit seinem Verzeichnis der evangelischen Prediger des Kurfürstentums Sachsen, dem sog. Presbyterologia Saxonica. Seine handschriftlichen Sammlungen sowie sein gesamter Nachlass befinden sich heute in der Universitätsbibliothek Leipzig.