Heinrich Linck

L. ist der Begründer einer ehemals in Leipzig beheimateten bedeutenden Naturalien- und Kuriositätensammlung, die über drei Generationen hinweg geführt wurde und heute den Kernbestand des Naturalienkabinetts im Museum Waldenburg bildet. – Über L.s Kindheit und Jugend ist nichts bekannt. Nach seiner Übersiedlung von Danzig nach Leipzig übernahm er am 11.9.1671 als Pächter die Apotheke „Zum Goldenen Löwen“, in welcher er zu diesem Zeitpunkt bereits zwei Jahre als Provisor tätig war. 1686 erwarb L. die Apotheke und verlegte sie in sein Wohnhaus in der Grimmaischen Straße. Bereits um 1670 hatte er vermutlich im Zuge der seinerzeit für die Leipziger Medizinstudenten üblichen Apothekenvorweisungen damit begonnen, ein sog. Herbarium vivum anzulegen. Damit schuf er die Grundlage für die spätere, umfangreiche Naturalien- und Kuriositätensammlung. Infolge des Umzugs der Apotheke begann sich L. ausführlicher der Sammlung zu widmen. 1694 erfolgte die erste nennenswerte Erweiterung, die auf einen zufälligen Fund von 6.000 Goldmünzen sowie Bruchstücken einer goldenen Krone und eines goldenen Brustpanzers zurückzuführen ist. Der Fund befand sich versteckt in einer Lieferung von Grundstoffen, die L. zur Herstellung von Medikamenten dienen sollten. 1710 übertrug L. die Apotheke an seine beiden Söhne, Johann Heinrich d.Ä. und Christian Heinrich. Um den Erhalt der Sammlung kümmerte sich jedoch lediglich ersterer.

Literatur G. Klemm, Zur Geschichte der Sammlungen für Wissenschaft und Kunst in Deutschland, Zerbst ²1838; E. Bormann, Zur Geschichte der Apotheke zum Goldenen Löwen in Leipzig, Leipzig 1909; A. Seifert, Die Apothekerfamilie Linck in Leipzig und ihr Naturalien- und Kunstkabinett, Mittenwald 1934; ders., Das Lincksche Naturalien- und Kunstkabinett in Leipzig (1670-1840) und seine teilweise Neuaufstellung im Fürstlich Schönburgischen Naturalienkabinett in Waldenburg (Sachsen), in: Museumskunde NF 7/1935, H. 1, S. 1-15; H. Beyrich, 320 Jahre Lincksche Sammlung, 150 Jahre Naturalien- und Kunstkabinett Waldenburg, Chemnitz 1990; ders., Das Linck‘sche Naturalien- und Kunstkabinett aus Leipzig, jetzt in Waldenburg (Sachsen), in: A. Grote (Hg.), Macrocosmos in Microcosmo, Opladen 1994, S. 581-601; Naturalienkabinett Waldenburg, hrsg. von der Sächsischen Landesstelle für Museumswesen, Meerane 1999; D. Döring/C. Hollberg (Hg.), Erleuchtung der Welt, Dresden 2009.

Veit Hammer
30.7.2010


Empfohlene Zitierweise:
Veit Hammer, Artikel: Heinrich Linck,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/25744 [Zugriff 29.3.2024].

Heinrich Linck



Literatur G. Klemm, Zur Geschichte der Sammlungen für Wissenschaft und Kunst in Deutschland, Zerbst ²1838; E. Bormann, Zur Geschichte der Apotheke zum Goldenen Löwen in Leipzig, Leipzig 1909; A. Seifert, Die Apothekerfamilie Linck in Leipzig und ihr Naturalien- und Kunstkabinett, Mittenwald 1934; ders., Das Lincksche Naturalien- und Kunstkabinett in Leipzig (1670-1840) und seine teilweise Neuaufstellung im Fürstlich Schönburgischen Naturalienkabinett in Waldenburg (Sachsen), in: Museumskunde NF 7/1935, H. 1, S. 1-15; H. Beyrich, 320 Jahre Lincksche Sammlung, 150 Jahre Naturalien- und Kunstkabinett Waldenburg, Chemnitz 1990; ders., Das Linck‘sche Naturalien- und Kunstkabinett aus Leipzig, jetzt in Waldenburg (Sachsen), in: A. Grote (Hg.), Macrocosmos in Microcosmo, Opladen 1994, S. 581-601; Naturalienkabinett Waldenburg, hrsg. von der Sächsischen Landesstelle für Museumswesen, Meerane 1999; D. Döring/C. Hollberg (Hg.), Erleuchtung der Welt, Dresden 2009.

Veit Hammer
30.7.2010


Empfohlene Zitierweise:
Veit Hammer, Artikel: Heinrich Linck,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/25744 [Zugriff 29.3.2024].