Mit seinen umfangreichen Chroniken von Annaberg und Chemnitz zählt R. zu den bedeutendsten Vertretern der sächsischen Geschichtsschreibung des 18. Jahrhunderts. – R. besuchte die Lateinschule in seiner Heimatstadt Chemnitz und nahm 1731 ein Studium an der Universität Leipzig auf. Seine akademische Ausbildung schloss er 1737 ab, ohne jedoch den Magistergrad zu erwerben. Anschließend schlug R. eine pädagogische Laufbahn ein, die ihn zunächst nach Dresden führte. Dort arbeitete er als Hauslehrer und pflegte engen Kontakt zu dem damaligen Superintendenten und Oberkonsistorialrat Valentin Ernst Löscher, dessen leidenschaftliches Auftreten gegen eine befürchtete Rekatholisierung Sachsens R. stark beeindruckte. 1741 übersiedelte R. nach Annaberg und übernahm dort ein Lehramt an der Lateinschule. Nachdem sich die Hoffnung auf eine Berufung nach Chemnitz zerschlagen hatte, erhielt R. 1743 unter Umgehung seines erfahreneren Schulkollegen Georg Friedrich Müller das Rektorat der Annaberger Lateinschule übertragen. R. rechtfertigte das in ihn gesetzte Vertrauen, indem er den Ruf Annabergs als namhafter Schulstandort festigte. Außerdem unterzog er das traditionsreiche Annaberger Schultheater einer umfassenden Reform im Sinne Johann Christoph Gottscheds und Friederike Caroline Neubers. Indem R. den Spielplan auf Werke Gottscheds, Christian Fürchtegott Gellerts und Gotthold Ephraim Lessings ausrichtete, gelangte das Schultheater zu seiner letzten großen Blüte. Die letzten 22 Lebensjahre verbrachte R. in Zittau, wo ihm 1759 die Leitung des renommierten städtischen Gymnasiums angeboten worden war. Sein Amtsantritt erfolgte bedingt durch die Wirrnisse des Siebenjährigen Kriegs allerdings erst am 5.2.1760. – R. eilte damals bereits der Ruf eines äußerst produktiven Chronisten und Schriftstellers voraus. Sein breites wissenschaftliches Interesse galt neben der Geschichtsforschung auch dem lateinischen Sprachunterricht und der Naturkunde. Erste Ergebnisse seiner historischen Forschungen legte R. in den 1740er-Jahren mit verschiedenen Arbeiten zur Kirchen- und Stadtgeschichte seines Geburtsorts Chemnitz und einem Schülerverzeichnis der Annaberger Lateinschule der Jahre 1499 bis 1700 vor, während ein weiterer Teil für die Zeit bis 1741 unveröffentlicht blieb. In genealogischen Studien widmete sich R. u.a. den für die Geschichte des Erzgebirges im 16. Jahrhundert bedeutenden Familien von Elterlein, Hünerkopf und Mathesius (aus letzterem Geschlecht stammte seine Frau). Andere seiner Schriften, wie die „Zerstreuten Nachrichten von der Bergstadt Schlettau“ (1754), die „Kurzgefaßte Religionsgeschichte der Stadt Annaberg“ (1755) oder Arbeiten zum Annaberger Bergbau bewegen sich ebenfalls in diesem Themenkreis. Auf andere sächsische Regionen griff R. mit einer Geschichte der Schönburger (1761) und einer Historie der ersten Markgrafen von Meißen (1769) aus. Als R.s Hauptwerke gelten jedoch die mehrbändigen Stadtchroniken von Annaberg und Chemnitz, die beide der Tradition der obersächsischen Geschichtsschreibung folgen. Indem R.s „Umständliche, aus zuverlässigen Nachrichten zusammengetragene Chronica der ... Stadt Chemnitz“ (1753/54 und 1767) eine Verknüpfung von topografischer Beschreibung und städtischer Annalistik vornimmt, kommt ihr bis heute ein beträchtlicher Quellenwert zu. Die Annaberger Chronik (1746/48) verzichtet dagegen auf Annalen und folgt in ihrem Aufbau dem Vorgängerwerk von Paulus Jenisius. Gleichwohl gilt sie in der historiografischen Tradition der Stadt als das umfangreichste und gründlichste Werk. – Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit zeichnete sich R. durch seine Mitgliedschaft in zahlreichen Gelehrtenvereinigungen, u.a. der Jenaischen lateinischen Societät, der Gelehrten Gesellschaft zu Zittau und der Königlich-Preußischen Deutschen Gesellschaft in Königsberg, aus.